Chlordan
Vermarkt unter den Bezeichnungen: Aspon, Belt, Chloriandin, Chlorkil, Chlordane, Corodan, Cortilan-neu, Dowchlor, HCS 3260, Kypchlor, M140, Niran, Octachlor, Octaterr, Ortho- Klor, Synklor, Tatchlor 4, Topichlor, Toxichlor, Veliscol- 1068
Was ist es? Kontaktinsektizid mit breitem Spektrum, sehr giftig, eingestuft als beständiger organischer Schadstoff (POP) und von der Stockholmer Übereinkommens in 2001 verboten.
Nutzung (Zweck):
- Umfassend genützt in der Gemüse-, Getreide-, Mais-, Ölpflanzen-, Kartoffel- Zuckerrohr-, Zuckerrübe-, Früchte-, Baumwolle-, Jutelandwirtschaft.
- Behandlung der Wurzeln und Spitzen der Pflanzen, die nicht dem menschlichen Verbrauch gewidmet sind (Gartenbau, Zierpflanzen) vor der Ver- oder Umpflanzung.
- Termitenkontrolle (Behandlung des Holzes und Begasung von Wohnungen).
- Schutz von vergrabenen Kabel. Hat eine Persistenz in der Umwelt von über einem Jahr, und in der Erde über 20 Jahren.
Die Daten führen zu der Schlussfolgerung, dass dieser Schadstoff ein Biokonzentrat (es wird direkt aus dem Wasser entnommen) und nicht ein Bioakkumulat (es wird aus der Nahrung und aus dem Trinkwasser entnommen) ist. Er wurde in dem arktischen Regionen gefunden, in der Luft, im Wasser und in den Organismen.
Gegenwärtiger Status: Anfangend mit 2001 ist die Herstellung verboten und der Verkauf und die Anwendung ist nur durch Ausnahmeregelugen in den Signatarstaaten der Stockholmer Übereinkommen erlaubt.
In Rumänien: Es wurde als Insektizid verwendet, ist in den heutigen Tagen ab 2004 verboten, gemäss des dritten Staatsbericht Rumäniens an das Sekretariat des Stockholmer Übereinkommens (2014).
Auswirkungen auf die Gesundheit: Es ist ätzend und giftig durch Schlucken, Einatmung oder Absorbtion durch die Haut; die Giftwirkungen sind kummulativ. Durch Erhitzung zerfällt er in giftigen Kohlenmonoxidvaporen, Salzsäure, Chlor, Phosgenn.
- Akute Wirkungen: verschwommenes Sehen, Verwirrung , Ataxie, Delirium, Husten, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Reizbarkeit, Zittern, Krampfanfälle, Anurie. Für Tiere ist er giftig für Lungen, Leber und Nieren.
- Chronische Wirkungen: giftig für das Nervensystem mit Symptome wie Gedächnis- und Fortbewegungsschwankungen. Entwicklungsprobleme bei Kinder, einschliesslich Autismus bei den Kindern deren Mütter beruflich zu Chlordan ausgesesetzt sind. Langfristig ergab es Diabetes, Insulinwiderstand, Migräne, Infektionen der Atemwege, Alergien, Angstgefühl, Depression, verschwommenes Sehen, Verwirrung, Krampfanfälle und dauerhafte neurologische Schäden.
- Zielorgane: Augen, Nervensystem, Nieren, Lungen, Leber. Bei den Tieren krebserregend (Gallenkrebs) und wahrscheinlich beruflich krebserregend beim Menschen (limfom non-Hodgkin, Leukämie, multiplem Myelom, Hoden-, Brust- , Prostatakrebs, Hirntumor).
Expositionseinschränkungen: 0.5 mg/m3 (Haut), tödlich bei 100 mg/m3 (eingeatmet oder bei Hautkontakt).
Expositionsquellen:
- Beruflich: Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind (Verabreichung von Insektiziden) sind am meisten ausgesetzt, wenn sie Chlordan und dessen Derivate verwenden (wegen der Einatmung und des Hautkontakts).
- Lebensmittel: Tierische Produkte (Milch, Butter, Fleich) durch Bioakummulation, in dem Fall in dem die Tiere Futtermittel oder Ölkuchen aufgenommen haben, die mit Chlordan behandelt wurden. Fisch, der aus den Irigationskanälen und beigelegenen Flüssen stammen, in denen Chlordan für die Behandlung der Kulturen verwendet wird (In Fische könne sich Konzentrationen von 37 800 mal grösser als im Wasser ansammeln - sodass dieser giftig für den Verzehr wird, auch wenn die Chlordankonzentration im Wasser nicht giftig oder feststellbar ist).
- Luft: infolge der Holzbehandlung gegen den Termiten und infolge der Behandlungen, die in den Wohnungen durchgeführt werden (die Hauptquelle für Chlordan-Kontaminierung in SUA und Japan).
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