Der Kontext des Projekts SIDPOP
Die beständigen organischen Schadstoffe (POP) sind organische Verbindungen natürlicher oder antropische Abstammung, mit giftigen Eigenschaften, die Zerfallwiderstandsfähig sind, die sich in lebenden Organismen anhäufen und mit der Luft, Wasser oder wandernden Tierarten bis zu sehr grossen Entfernungen transportiert werden, die weit weg von dem Herkunftsort gelagert werden und sich in dem aquatischen und terrestrischen Ökosystem anhäufen. Die beständigen organischen Schadstoffe (POP) stellen Risikos für langfristige Zeitspannen dar, wegen den Gegenwirkungen bezüglich der Gesundheit der Menschen und der Umwelt gegenüber.
In Europa ist ein grosser Teil der Substanzen, die generisch als beständige organische Schadstoffe (kurz POP) genannt werden bezüglich der Umweltemissionen, des Herstellermanagements und in den Vertrieb, Verkaufs und Anwendung und Entfernung anhand von sehr strengen Vorschriften geregelt, Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe, die in Rumänien durch das Gesetz 261/ 2004 ratifiziert wurde.
Unter diesen Substanzen befinden sich: Dioxine, Furane, polychlorierte Biphenyle (PCB), eine Reihe von Pestiziden sowie Endrin, Dieldrin, Toxafen, Mirex, Aldrin, Chlordan, Heptachlor, Hexachlorbenzen (HCB) und Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT), mit erheblich ernsten nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie auch mit der Verschlimmerung einiger chronischer Krankheiten, krebserregend, mit fetale Missbildungen und führt, im Falle der Aussetzung zu hohe Dosen, zum Tod.
Trotz des Verbots deren Herstellung innerhalb der Europäischen Union, ein Teil der gebliebenen Mengen wurden auch nach der Übernahme des Stockholmer Übereinkommen verwendet, was der geschichtlichen Umweltverschmutzung mit diesen Substanzen dazufügt, Substanzen die sich schon in den Ackerländern, im Grund- und Oberflächenwasser installiert haben, da POP, wie auch der Name zu erkennen hilft, eine lange Beständigkeitsdauer in der Umwelt von über 10-15 Jahren in der Umwelt berechnet haben.
Gegenwärtig werden in Rumänien die beständigen organischen Schadstoffen, wegen den hohen Analysekosten, sehr selten analysiert und nur stichpunktmässig, sodass es Anstrengungen notwendig sind, um eine Datenbank zu erstellen, die die richtige Lage der Verschmutzung mit diesen Substanzen wiederspiegelt.
Das Projekt SIDPOP — Basisinstrument für das Entscheidungstreffen im Bereich des Managements der beständigen organischen Schadstoffe. Fallstudie: Das Wassereinzugsgebiet Muresch (Basisinstrument für das Entscheidungstreffen im Bereich des POP - SIDPOP - Management) kommt dieser Notwendigkeit entgegen, indem es das notwendige Know-how und die in-situ Analysenverfahren und im Labor erbringt, die im nationalen Bereich replizierbar sind. Gleichzeitig, wird das Projekt die Erstellung eines Analyselabors als Ergebnis haben, vollständig betriebsfähig und zu den höhsten Standarden ausgerüstet, um die gefährlichen Substanzen im Waasermedium bei Menschen und Tieren untersuchen zu können.
Das Wassereinzugsgebiet Muresch wurde gewählt um im Rahmen des Projektes untersucht zu werden, wegen seiner grossen Reliefvielfältigkeit, Zuflüssedichte, für das Vorhandensein von 85% der Fischarten aus der Fischgemeinschaft Rumäniens, sowie auch für die Vielfalt der antropischen Nutzungstypen: Ortschaften, betriebene Landwirtschaft, Industrietypen usw.) sodass die infolge des Projekts erhaltenen Ergebnisse so relevant und replizierbar wie möglich sein sollen.
Foto 1.Karte des Wassereinzugsgebiet Muresch
(Fotoquelle: http://www.arcgis.ro/tiny_mce/plugins/imagemanager/files/Harta_bazin_Mures.jpg)
Das Wassereinzugsgebiet umfasst auf seinem Gebiet 12 Landeskreise, von denen die weitesten Flächen von den Kreisen Alba, Arad, Cluj, Harghita, Hunedoara, Muresch, Sibiu besetzt sind, ein kleineres Anteil haben die Kreise Brașov, Covasna, Bihor, Bistrița-Năsăud, Timiș (die letzten drei ohne Ortschaften in dem Wassereinzugsgebiet Muresch).
Die von der Wassereinzugsgebietsverwaltung und lokalen Umweltschutzbehörden identifizierten Umweltschmutzquellen sind zahlreich und vielfältig.
Die Punktquellen variiert von den häuslichen Abwässer, die direkt in den Muresch-Fluss und dessen Zuflüsse entsorgt werden (beinhaltend unter anderen – Pestiziden, Insektiziden, Reinigungsmitteln, Flammenhemmstoffe, pharmazeutische Produkte, etc.) und nicht konforme Kläranlagen zu potentielle Umweltverschmutzungsquellen, die sich aus Tierzuchttätigkeiten ergeben, aus den Milch- und Fleischverarbeitungstätigkeiten, geschichtliche Verschmutzung infolge der metallurgischen und chemischer Industrie, der Bergbautätikeiten, der Möbelherstellung- und Holzverarbeitungstätigkeiten, Gewinnung und Aufbereitung von Eisen- und Nichteisenerze.
Die diffusen Quellen sind einerseits die in dem Wassereinzugsgebiets gelegenen Ortschaften, die nicht mit Kanalisation ausgestattet sind, und anderseits die geschichtliche und gegenwärtig noch vorhandene Nutzung der Düngenmittel, aber hauptsächlich der Pestiziden und Insektiziden auf grosse landwirtschaftliche Flächen, wobei die wichtigsten Düngemittelmengen (gemäss des Managementplans des Wassereinzugsgebiet Muresch 2015 beruhend auf die Daten der Landwirtschaftsbehörden für ländliche Entwicklung) in den Kreisen Alba registriert wurden, und für Pestiziden in den Kreisen Alba, Harghita und Arad.