SIDPOP - Instrument Unterstützung für das Entscheidungstreffen im Bereich des Managements der beständigen organischen Schadstoffe. Fallstudie: Wassereinzugsgebiet Muresch

Lindan

Vertrieben unter den Benennungen: Aphtiria, Lindanest, Schampoo/ Lotion Lindan 1% oder 3%, Scabezid 1%, Elenol, Gammexane, Tri-6, Lindafor, Lindatox, Agrozide, Isotox, Esoderm, Aparasin

T+ - Extrem toxisch
T+
Extrem toxisch

N - Gefahr für die Umwelt
N
Gefahr für die Umwelt

Was ist es? Organochlorinsektizide, verwendet als pharmazeutisches Erzeugnise, hergestellt auf Grund von HCH, eingestuft als beständiger organischer Schadstoff (POP) durch das Stockholmer  Übereinkommen aus 2009 (die neuen POP).

Nutzung (Zweck):

Verwendet als Nebenbehandlung gegen Läuse und Skabies beim Menschen.

Es wurde ein Breitbandwirkungsinsektizid verwendet, für die Behandlung der Samen (Getreide, Raps) und der Böden (für Mais, Rüben), Blattbehandlung (Baumkulturen, Gemüsekulturen, Gartenbau, Futterpflanzen).

Schutz des Bauholzes.

Gegenwärtiger Status: Die Lindanproduktion ist in vielen Länder der Welt verboten, aber der Vertrieb und Anwendung als Behandlung gegen Läuse und Skabie ist erlaubt. Es gibt zahlreiche andere wirksamen Molekuleklassen, die Lindan erfolgreich in den Parasitenbehandlungen ersetzen können, deshalb vertreiben viele Apotheken keine Produkte auf Grund von Lindan mehr.

In Rumänien: es wurde sowohl als landwirtwscahftliches Insektizid als auch als pharmazeutisches Erzeugniss verwendet – Shampoo zur Behandlung gegen Läuse. Es wurde in Rumänien bis in 2006 erzeugt und ab 2007 verboten, gemäss des dritten Staatsbericht Rumäniens an das Sekretariat des Stockholmer Übereinkommens (2014).

Auswirkungen auf die Gesundheit: Reizend für die Augen und Atemwege, neurotoxisch, immunotoxisch, mit Gegenwirkungen auf die Fortpflanzungs- und Enwicklungsfunktion. Eine längere Aussetzung führt zu Kontaktdermatitis. Die Zielorgane sind hauptsächlich das Nervensystem, aber auch Leber, Nieren und das Endokrinsystem. Akute Aussetzung führt su Krämpfe, Husten, Schwindel, Kopfschmerzen, Augenrötung, Übelkeit, Schwäche, Tremor, Parästhesie, Atemstillstand, Kollaps und Tod.

Expositionseinschränkungen, tödliche Dosis:

Die Expositionseinschränkungen, die von OHSA festgelegt wurden (Amerikanische Verwaltung für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz) für die beruflich ausgesetzten Personen zu dieser Substanz beträgt 0,5 Mg/m3 pro Tag, mit einer 8 Stunden-Norm.

Die tödliche Dosis beträgt LD 50 = 88 Mg/Kg Körper bei Einnahme und 1 G/Kg Körper bei Hautaufnahme.

Expositionsquellen:

  • Beruflich: Die Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind, (Verabreichung von Insektiziden) sind die meist ausgesetzten, sowie auch das tierärzliche Personal (Arzt, Techniker) und die Angestellten aus dem öffentlichen Gesundheitssystem, die Lindanbehandlungen gegen externe Parasiten durchführen.
  • Luft: infolge der Einatmung der Pulver von den unbegrünten landwirtschaftlichen mit Lindan behandelten Grundstücken. Dieses Pulver wird vom Wind in grosse Entfernungen getragen, einschliesslich über Städte oder Gegenden in denen diese Substanz nicht mehr verwendet wird.

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